Wirkung
Malbäume werden ganzjährig, natürlich vermehrt in den Sommermonaten nach ausgiebigen Suhlenbädern, als Scheuerbäume genutzt. Der Duft des Buchenholzteers ist auch Wochen nach dem Anstrich für das Wild über weite Entfernung zu vernehmen. Selbst wir Jäger können den intensiven Geruch aus der Nähe sehr gut wahrnehmen. Gepaart mit dem Duft nach Sauen, welche den Baum angenommen haben, ergibt sich an einem Malbaum immer eine besondere Anziehungskraft.
- Rotwild nutzt mit Buchenholzteer bestrichene Bäume auch fernab einer Suhle als Kratz- und Scheuerbaum. Rotwild-Kälber konnten von uns übrigens noch nie an Malbäumen beobachtet werden.
- Sauen, quer durch alle Altersklassen, nutzen solche Bäume ebenfalls als Malbaum. Hier ist die Nähe zu Suhlen unerläßlich. Sauen schuppern sich insbesondere nach einem Schlammbad an den Bäumen. Auch kommt es vor, das Malbäume angefressen werden.
Welche Bäume als Malbäume nutzen?
Das ist grundsätzlich egal. Eine grobborkige Rinde Kiefer hat zunächst den Vorteil, daß der Teer in die Rillen und Ritzen der Rinde fließt und nicht so schnell abgescheuert werden kann. Schon nach wenigen Wochen ist von der Rinde allerdings nichts mehr vorhanden.
Das bedeutet bei der Auswahl des Baumes (ab ca. 15 cm Durchmesser) darauf zu achten, daß es sich bei diesem um einen bereits abgestorbenen Baum handelt oder in Absprache mit dem Eigentümer ein "geringwertiger" wie z.B. eine Birke ausgewählt wird. Solche natürlichen Malbäume halten manchmal ein ganzes Jahrzent.
Selbst gesetzte Malbäume sind eine Alternative. Mit einem Querbalken versehen, welcher tief im Erdreich eingegraben ist, ist auch ein solcher Malbaum nutzbar. Nach 2 bis 3 Jagdjahren muß er aber meistens neu eingegraben werden.
In welcher Höhe die Malbäume einstreichen?
Auf jeder Buchenholzteerverpackung steht, daß Malbäume in einer Höhe von 30/40 cm bis ca. 80 cm für Sauen oder 120 cm für Rotwild bestrichen werden sollen. Das ist schlichtweg Blödsinn! Für ...
- ... Rotwild sollte der Anstrich bis zu einer Höhe von 150 cm gehen. Wir haben schon manch einen Hirsch beobachten können, der seinen Träger am Buchenholzteer bestrichenen Baum rieb.
- ... für Sauen muß der Anstrich schon am Boden anfangen. Nicht der Frischlinge wegen, die gerne und ausgiebig den Malbaum annehmen, sondern auch für Überläufer und Bachen /Keiler, welche mit Genuß ihren Bauch z.B. auch an Wurzelausläufern schuppern.
Wichtig ist, den Anstrich immer so hoch am Baum fortzusetzen, dass niemals aller Teer von den Sauen oder dem Rotwild abgeschubbert werden kann. So bleibt die Lockwirkung erhalten.
Wie die Bäume einstreichen?
Im Handel sind vielfältige "Buchenholzteer-Ausbring-Sets" erhältlich. Diese sollen vor allem das Fahrzeug und die Kleidung des Jägers vor Verunreinigung mit Buchenholzteer schützen. In der Praxis geht aber immer etwas daneben. Wir empfehlen einen 10 L Eimer, in den man eine Konservendose stellt. Diese Konservendose kann man entsprechend des Bedarfs mit Teer auffüllen. Mit einem langstieligen Pinsel die Bäume anstreichen und nach Gebrauch das ganze in eine Ecke in der Garage oder den Keller stellen, bis zum nächsten Mal. Wenn man in der Dose eine Rest drinnen lässt, welcher den Pinsel überdeckt, wird dieser auch nicht hart. Egal wievel Mühe man sich gibt, nicht zu kleckern, Arbeitskleidung ist empfehlenswert.
Wie oft den Anstrich wiederholen?
Da gibt es keine Regel. Wenn der Malbaum höher bestrichen wird als der Widerrist des daran sich scheuernden Tieres, ist man immer auf der sicheren Seite, auch wenn man mal für einige Wochen nicht im Revier ist. Selbst Malbäume, die seit Monaten keinen frischen Anstrich mehr erhalten haben werden noch aufgesucht.
Waidmannheil
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